Wer aktuell den Zusammenbau eines neuen PCs auf Intel-Basis plant, sollte schnell sein. In Kürze wird man beim Kauf einer entsprechenden CPU nämlich tiefer in die Tasche greifen müssen. Laut einem Bericht sollen alle CPUs des Herstellers teurer werden.
Intel schreibt aktuell rote Zahlen: Im ersten Quartal des Jahres musste der Chip-Hersteller einen Umsatz-Rückgang von 36 Prozent verkünden. Letztlich schloss man das Quartal mit einem operativen Verlust von 2,758 Milliarden US-Dollar ab. Bereits vor der Verkündung hatte Intel vor einem schwierigen Quartal gewarnt. Entsprechend sucht der Konzern nach Optionen, um wieder auf Kurs zu kommen. Als Ergebnis hiervon wurde zuletzt etwa die NUC Mini-PC-Sparte eingestampft. Nun berichten zwei deutsche Großhändler darüber, dass Intel zudem eine Preiserhöhung plant.
Demnach wird der Hersteller sämtliche Prozessoren der Intel Alder Lake (Core i-12000) und Raptor Lake Familie (Core i-13000) im Preis anheben. Bisher ist jedoch nicht klar, wie hoch die Preiserhöhung ausfallen wird. Daneben soll auch der Startpreis der kommenden Raptor Lake Refresh CPUs ansteigen. Die Preiserhöhung soll zeitnah folgen, ein genauer Startpunkt ist allerdings nicht bekannt. Intel Arc ist hiervon zwar erstmals ausgeschlossen, auf Dauer könnten aber auch hier die Preise anziehen.
Aus dem Händler-Schreiben geht zudem hervor, dass die Preiserhöhung weitere Gründe hat. So sollen hiermit Fabrikneubauten finanziert werden – in Magdeburg plant Intel etwa eine Investition von 30 Milliarden US-Dollar. Zumindest trägt der Hersteller 2/3 der Baukosten, der restliche Anteil wird durch die Bundesregierung finanziert. Daneben spielt ebenfalls die aktuelle Umstrukturierung des Unternehmens eine Rolle. Laut Insiderinformationen steht auch das GPU-Geschäft derzeit zur Debatte.
Update [28.07.2023]: Intel dementiert Preiserhöhung
Intel hat der PC Games Hardware eine Stellungnahme zukommen lassen, in der die aktuellen Spekulationen dementiert werden. Demnach habe Intel kein solches Schreiben an Kunden oder Partner verschickt. Zum jetzigen Zeitpunkt plant der Hersteller keine Preiserhöhung bei den Core-Prozessoren.
„Im Allgemeinen kommentiert Intel keine Spekulationen über Preisänderungen in seinem Portfolio. Wir können jedoch bestätigen, dass Intel das beschriebene Schreiben nicht an Kunden oder Partner verschickt und zum jetzigen Zeitpunkt keine Preisänderung an seinem CPU-Portfolio vorgenommen hat. Wir haben keinen weiteren Kommentar zu dieser Angelegenheit abzugeben“.
Intel gegenüber der PCGH
Ob die Preiserhöhung damit erst einmal vom Tisch ist, bleibt abzuwarten. Immerhin berichteten mehrere voneinander unabhängige Quellen aus dem deutschen Großhandel über ein entsprechendes Schreiben. In diesem war wohl die Rede von einer Preisanpassung innerhalb der nächsten zwei bis vier Wochen. Es ist also immer noch möglich, dass Intel die Preise zu einem späteren Zeitpunkt anziehen wird. Schließlich bezieht sich das Statement lediglich auf den „jetzigen Zeitpunkt“.
Quellen
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